LOGIK

Longitudinalstudie zur Genese individueller Kompetenzen

Forschungsteam (Landauer Teilprojekt): Prof. Dr. Andreas Helmke und Dr. Friedrich-Wilhelm Schrader
Inhalt: Bei der im Jahre 1984 begonnenen LOGIK-Studie handelt es sich um eine umfassende Längsschnittstudie zur kindlichen Entwicklung, die am Max-Planck-Institut für psychologische Forschung (an dem beide Autoren als wissenschaftliche Mitarbeiter von 1982 bis 1993 gearbeitet haben ) unter Leitung von Prof. Dr. F.E. Weinert durchgeführt wurde. Ziel der Studie war es u.a., die Entwicklung stabiler individueller Unterschiede in der intellektuellen, motivationalen und sozialen Entwicklung von Kindern zu untersuchen, die Entwicklungsmuster in diesen Bereichen herauszuarbeiten und die komplexen Wechselwirkungen zwischen kognitiven, motivationalen und sozialen Entwicklungsmerkmalen genauer zu analysieren. Prof. Dr. A. Helmke war als Teilprojektleiter für den Bereich lern- und leistungsbezogener Motive, Einstellungen und Selbstkonzepte verantwortlich.
Im Jahre 2004 fanden von Prof. Dr. W. Schneider (Univ. Würzburg) koordinierte abschließende Erhebungen statt, bei der die bislang im Kindes- und Jugendalter erfolgten Untersuchungen auf das frühe Erwachsenenalter ausgedehnt wurden. Die Landauer Arbeitsgruppe setzte im Rahmen der Gesamterhebungen in der letzten Erhebungswelle einen umfassenden Fragebogen ein, mit dem neben soziodemographischen Angaben ausgewählte Persönlichkeitsmerkmale erfasst wurden, die für die psychosoziale Anpassung sowie für Ausbildung und Beruf relevant sind. Im einzelnen wurden folgende Merkmale einbezogen: Psychosoziales Wohlbefinden, Belastungserleben, Handlungskontrolle, Procrastination, Leistungsangst, Leistungsorientierungen, Interessen, soziale und selbstbezogene Merkmale, Depressivität, kritische Lebensereignisse und berufsbezogene Relevanzstrukturen. Ziel laufender und noch geplanter Analysen wird es sein, diese Persönlichkeitsmerkmale mit anderen in LOGIK erfassten Merkmalsbereichen in Beziehung zu bringen. Ein wichtiger Schwerpunkt werden längsschnittliche Analysen sein, die mit Hilfe von geeigneten statistischen Methoden, insbesondere Strukturgleichungsmodellen, durchgeführt werden sollen.
Methodische Vorgehensweise: Eingesetzt werden Interviews, Verhaltensbeobachtungen und Experimenten, auch Intelligenz- und Leistungstests sowie Fragebögen. Bei den von der Landauer Arbeitsgruppe betreuten Erhebungen wurden Fragebögen und Interviews eingesetzt. Untersuchungsdesign: Längsschnitt mit neun Erhebungswellen mit je drei Messzeitpunkten pro Jahr von 1984 bis 1993 sowie zwei Nacherhebungen (1996/1997 und 2003)
Datengewinnung: Die Stichprobe umfasst ca. 170 Kinder und Jugendlich, deren Eltern, Kindergärtnerinnen und Kindergärtner; Auswahlverfahren: Totalerhebung in zwei Landkreisen im Großraum München. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

Projektzeitraum: 06/1984 – 12/2007

Finanzierung: Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V.;Folgeerhebungen: Stiftung Volkswagenwerk
 
Veröffentlichungen:
Helmke, A. (1993). Die Entwicklung der Lernfreude vom Kindergarten bis zur 5. Klassenstufe. Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie, 7, 77-86.
Helmke, A. (1998). Vom Optimisten zum Realisten? Zur Entwicklung des Fähigkeitsselbstbildes vom Kindergarten bis zur 6. Klassenstufe. In F.E. Weinert (Hrsg.), Entwicklung im Kindesalter (S. 115-132). Weinheim: Beltz.
Helmke, A. & Weinert, F.E. (1999). Schooling and the development of achievement differences. In F.E. Weinert & W. Schneider (Eds.), Individual development from 3 to 12: Findings from the Munich Longitudinal Study. Cambridge: Cambridge Univ. Press.
Helmke, A. (1999). From optimism to realism? Development of children’s academic self-concept from kindergarten to grade 6. In F.E. Weinert & W. Schneider (Eds.), Individual development from 3 to 12: Findings from the Munich Longitudinal Study. Cambridge: Cambridge Univ. Press.
Schrader, F.-W. & Helmke, A. (in Druck). Development of self-confidence from adolescence to early adulthood. In W. Schneider & M. Bullock (Eds.), Human Development from Early Childhood to Early Adulthood. New York: Psychology Press.
Schrader, F.-W. & Helmke, A. (in Druck). Selbstvertrauen im Übergang vom Jugend- zum Erwachsenenalter. In W. Schneider (Hrsg.), Entwicklung von der frühen Kindheit bis zum frühen Erwachsenenalter: Befunde der Münchner Längsschnittstudie LOGIK. Weinheim: Beltz.
Arbeitspapiere:
Schrader, F.-W, Helmke, A. & Heyne, N. (2006). Motivation, personality, and adaptive behavior. In W. Schneider & J. Stefanek (Eds.), The Munich Longitudinal Study on the Genesis of Individual Competencies (LOGIC). Report No. 14: Assessment procedures and results of wave eleven (pp. 65-80). Munich: Max-Planck-Institute for Human Cognitive and Brain Sciences, Department of Psychology.